Buddha Eden

Der Buddha Eden Park befindet sich in der Nähe von Bombarral etwa eine Autostunde nördlich von Lissabon entfernt und ist bequem über die Autobahn A8 zu erreichen. Schockiert über Zerstörung der Riesenbuddhas von Bamyan (Afghanistan) 2001, begann der portugiesische Geschäftsmann und Kunstsammler José Berardo wenige Jahre später mit dem Bau einer weitläufigen Parkanlage (etwa 35 ha), auch als „Garten des Friedens“ bezeichnet, in erster Linie als Ort kultureller Versöhnung unabhängig von Religion und ethnischer Herkunft.

Der Idee eines orientalischen Gartens entsprechend, beherbergt der Park unzählige Buddhas und Terrakotta-Statuen wie auch Skulpturen und andere Werke bedeutender Künstler der Gegenwart. Seit 2018 gibt es ebenfalls eine reichhaltige afrikanische Ausstellung, insbesondere als Hommage an die Shona-Kultur in Simbabwe, deren Menschen den Stein bereits vor mehr als 1000 Jahren mit ihren eigenen Händen zu Statuen geformt haben, im Glauben, dass jeder Stein einen lebendigen Geist habe und dass die Bildhauerei diesem Freiheit schenkt.

Diese absolut einzigartige Stätte der Begegnung mit fremdländischer Kultur und moderner Kunst vermag es, die gesamte Familie von jung bis alt zu begeistern, wie die folgenden gereimten Passagen wiedergeben wollen:

Mama stöhnt: zu viel Kultur ist öde.
Papa höhnt: Kunst animiert nicht jeden.
Katja klagt: und zu viel Strand macht blöde.
Karlchen fragt: warum nicht Buddha-Eden?

Somit zieht der Tross der Alemannen
hin zu Morgenländern und Savannen.

Mama staunt nach einer Viertelstunde
über Zauberwesen an den Pfaden.
Papa wieder freut sich über runde
Formen, die sich in der Sonne baden.

Katja kichert, denn zwei Stein-Gestalten
ähneln irgendwie den beiden „Alten“.



Karlchen aber zieht es in Gefilde
wo die Abenteuer Wahrheit werden:
Büffel, Affen und Giraffen, wilde
Riesen-Riesenelefantenherden!

Katja schreit: „Den schönen Weg bewachen
Krokodile mit monströsen Rachen!“

Das kann ihren Bruder nicht erschrecken.
Furchtlos tanzt der Bube mit Gerippen,
die ekstatisch alle Knochen strecken
und dabei noch in den Hüften wippen.



Endlich hat die Wildnis doch ein Ende.
Mama faltet andachtsvoll die Hände.

Ruhe und Balance säumen die Wege.
Wer zu viel ruht, freut sich ob der Fülle.
Einer nimmt sich liegend in die Pflege.
Ewig ist der Geist. Der Rest ist Hülle.

Karlchen hält nicht viel von Zen-lichkeiten:
„Seht! Das blaue Heer fängt an zu schreiten!“



Stille brauchen irgendwann die Beine.
„Kunst ist auch nicht alles“, knurrt der Magen.
Bilder schildern uns den Zug der Weine,
bis sie Peace und Love zur Reife tragen...

Tula, Oktober 2020